Warum ich stolz bin eine Behinderung zu haben

Teil III

Die anderen Teile der Reihe:

Teil I

Teil II

In diesem Jahr kam auch eine schreckliche Lungenentzündung dazu und ich musste um mein Leben im Krankenhaus kämpfen… mein Klassenlehrer lag mir nicht nur steine in den Weg sondern Felsen… er fragte eine gute Freundin und Klassenkameradin, wo wir denn sein würden… schlau wie ich bin hatte ich an dem Freitag zuvor eine E-Mail an den 2. Klassenlehrer geschickt, dass wir krank sind und die Präsentation, die an dem Tag stattfinden sollte, nicht halten können und ihm aus diesem Grund ihm die digitale Version im Anhang beigefügt haben…

Meine Mutter rief in der Schule an, damit alle bescheid wissen… da in dieser Woche auch eine Englischarbeit geschrieben wurde fragte der zuständige Lehrer natürlich den Klassenlehrer, warum wir zu der Arbeit nicht anwesend waren… obwohl meine Mutter mit dem Klassenlehrer einen Tag zuvor telefoniert hatte, behauptete er, dass er nichts wüsste… schlimmer noch er sagte zu unsere Freundin, dass das ein Nachspiel haben würde und wir der Schule verwiesen werden!

Nachdem alles wieder in Butter war gingen wir wie gewohnt zur Schule und wurden prompt von unserem Schulleiter angehalten… er wollte mal von uns hören was denn los war… nachdem wir die Situation geschildert hatten und ihm gesagt haben, dass wir laut dem Klassenlehrer von der Schule verwiesen werden sollen, sagte er ohne zu zögern: „nenene von der Schule werdet ihr auf jeden Fall nicht verwiesen! Wir setzen uns da mal zusammen und suchen nach einer Lösung!“…

joa das Gespräch wurde dann mit meinem Stiefvater, Klassenlehrer, Schulleiter Marcel und mir geführt… der Klassenlehrer behauptete, dass wir immer zusammen fehlen würden und das sehr oft… auf die Nachfrage, ob er das mal belegen könne z.B. mit Hilfe des Klassenbuchs meinte er nur er würde es per E-Mail an uns senden… bis heute kam da nichts, wie denn auch wir fehlten in dem Schuljahr zusammen nur zwei mal einmal im Winter, weil weder mein Taxi noch sein Bus fuhr und diese Lungenentzündung, wo auch Marcel eine schwere Bronchitis hatte!…

weiter behauptete er, dass niemand bescheid gesagt hätte… ich erklärte ihm, dass sowohl meine Mutter angerufen hatte und erklärte ihm auch, dass ich dem zweit Klassenlehrer eine E-Mail geschickt habe… diese E-Mail sei nie angekommen, wobei ich später durch Zufall wegen der Benotung der Präsentation herausgefunden habe, dass sie doch angekommen ist, da der Lehrer meinte er mache die Note mit Hilfe der angehängten Datei!

Zu guter Letzt haute der Klassenlehrer das wohl dümmste raus: „wir sind ja keine Schule, die Behinderte beschult!“

ja das hat er so Wort wörtlich gesagt!!! Naja sagen wir so der Schulleiter war selbst sehr erschrocken und fiel ihm ins Wort: „Vorname!“ und legte etwas unvorsichtig seine Hand auf seine Schulter „das stimmt so nicht! Ich selbst bin mit Jessika durch die Schule und haben geschaut, ob alles passt!“ das Gespräch wurde ziemlich schnell abgebrochen mit der Konsequenz, dass wir uns an die Hausregeln halten müssen… und der Klassenlehrer hatte mit dem Schulleiter unter 4 Augen ein sehr langes und lauter Gespräch hinter verschlossener Türe…

Mittlerweile studiere ich, bin selbständig mit einer Firma, habe meetingcap mitgegründet, bilde derzeit meinen Assistenzhund aus und noch viel viel mehr! Mich belastet kaum noch etwas und meine Behinderung hilft mir die Welt mit anderen Augen zu sehen! Denn auch ein scheinbar gesunder Mensch hat seine Probleme!

Ich dürft gerne mitentscheiden, was ich in meinem nächsten Blogbeitrag beleuchte!